Digitalisierung – Der Ungleichheit durch Digitalisierung muss entgegengesteuert werden

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Die medienpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Angelika Löber, kritisiert eine wachsende digitale Ungleichheit in der Gesellschaft. Löber sagte am Freitag: „Gerade durch die anhaltende Corona-Pandemie hat die Digitalisierung einen schnelleren Schub erfahren. Viele Bürgerinnen und Bürger fühlen sich in Bezug auf Digitalisierung aber abgehängt. Dies bestätigen auch unterschiedliche Umfragen, wie z.B. die des Civey-Instituts, in der 66 Prozent der Befragten sagten, dass die neuen digitalen Möglichkeiten in den vergangenen Monaten zu ungleichen Chancen geführt haben.“

Bedauerlicherweise versäume es die Landesregierung, konkrete Maßnahmen in den ersten eineinhalb Jahren der Pandemie zu ergreifen, um einem weiteren Auseinanderdriften entgegenzuwirken. In ihrer Antwort auf die Frage Löbers, wie sie solche Ergebnisse interpretiere, hat die Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung nur auf eine andere Umfrage verwiesen. Dieser zufolge hatten 40 Prozent der Befragten angegeben, auf dem neuesten Stand in der Nutzung von digitalen Angeboten zu sein.

„Das sei der falsche Fokus“, so Löber. Man dürfe sich nicht mit denen rühmen, bei denen alles in Ordnung ist, sondern müsse jenen helfen, bei denen das nicht der Fall ist.

„Daher ist es wichtig die Aspekte in unserem Alltag, in den Schulen, in den sozialen Einrichtungen und in den Unternehmen zu erkennen und stetig zu verbessern, die eine digitale Teilhabe aller Bürgerinnen und Bürger derzeit verhindern. Um beispielsweise auch Menschen mit geringem Einkommen an der Nutzung digitaler Angebote zu beteiligen, braucht es weitere niedrigschwellige und kostengünstige Möglichkeiten in allen Bereichen unseres Lebens“, betont Löber. Die erst seit dem letzten Sommer bestehende Plattform Digi-Café, welche durch die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKNH) betrieben und durch das Digitalministerium gefördert wird, sowie die vor wenigen Monaten begonnenen Projekte „Di@-Lotsen/ Di@-Lotsen-Stützpunkte“ und „FSJ – Hessen digital“, welche gemeinsam mit der Volunta gGmbH ins Leben gerufen wurde, könnten dabei nur der Anfang sein. „Denn die Ungleichheit durch Digitalisierung darf nicht weiter zunehmen. Digitale Teilhabe bedeutet immer auch soziale Teilhabe“, so Angelika Löber.